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Die Bewerbung nach einer Kündigung

Wie Sie die Bewerbung nach einer Kündigung richtig angehen.

Eine Kündigung ist nicht das Ende einer beruflichen Karriere. Aber sie ist eine Zäsur, die im Lebenslauf und auch in den nachfolgenden Bewerbungsgesprächen gut begründet sein will. Worauf es ankommt, was Sie unterlassen sollten und wie Sie argumentieren können, hängt auch davon ab, wer die Kündigung ausgesprochen hat.

Die Kündigung als Teil der Karriere

Es gibt zwei Grundsätze, die Sie im Zusammenhang mit der Erklärung eines Kündigungsgrundes berücksichtigen sollten:

Verzichten Sie darauf, einen Kündigungsgrund zu erfinden oder Unwahrheiten zu erzählen. Lügen zahlen sich nicht aus, sondern können Ihre berufliche Laufbahn endgültig ruinieren. Irgendwann kommt alles ans Licht, und das wäre dann ein Grund für eine fristlose Kündigung. Wer bewusst falsche Angaben im Lebenslauf macht, täuscht den Arbeitgeber vorsätzlich. Dadurch wird nicht nur das Vertrauen zerstört, Sie machen sich darüber hinaus auch strafbar.

Der zweite wichtige Grundsatz ist, dass es bei einer erneuten Bewerbung nicht nur auf die richtigen Argumente und auf die richtigen Formulierungen im Bewerbungsschreiben ankommt. Entscheidend sind Ihre innere Haltung, Ihre Einstellung und Ihr Umgang mit der Kündigung. Dabei kommt es darauf an, dass Sie die Kündigung als Chance für mögliche Korrekturen oder sogar für einen beruflichen Neustart verstehen.

1. Schwächung der Position Ihres Chefs

Ihr bisheriger Vorgesetzter hat Ihre Qualitäten bislang unterschätzt oder nicht entsprechend gewürdigt. Oder er hat erst mit Ihrer Kündigung Ihren wahren Marktwert erkannt. Das spricht nicht gerade für die Führungsqualitäten Ihres bisherigen Chefs, der sich schlimmstenfalls später anhören muss, dass er ein bedeutendes Talent hat ziehen lassen. Um sein Image zu wahren, unterbreitet er Ihnen ein Gegenangebot.

Argumentationshilfen für verschiedene Kündigungsgründe

Die konkrete Bedeutung der Kündigung und das damit verbundene Problempotenzial sind eng damit verbunden, ob die Kündigung selbst verschuldet ist oder ob Sie unverschuldet in diese Situation geraten sind. Abhängig vom Kündigungsgrund gibt es verschiedene Argumentationshilfen.

Kündigung ohne persönliches Verschulden

Mögliche Gründe, warum eine Kündigung ausgesprochen wurde, ohne dass Sie ein Verschulden trifft, sind zum Beispiel die Auflösung einer Abteilung oder dass das Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten ist. Haben Sie Ihren Job verloren, weil das Unternehmen Konkurs angemeldet hat oder eine Abteilung aufgelöst wurde, können Sie diese Gründe in Ihrem Lebenslauf erwähnen, zum Beispiel durch die Formulierung „Kündigung wegen Insolvenz“. Sofern die Insolvenz in der öffentlichen Berichterstattung erwähnt wurde, können Sie Ihrer Bewerbung einen Pressebericht beilegen.

Einvernehmliche Kündigung

Erfolgt die Kündigung mit Ihrem Arbeitgeber einvernehmlich, sollten Sie das auch in Ihrem Lebenslauf erwähnen. Mögliche Formulierungen sind „einvernehmliche Kündigung aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die Durchführung eines Projektes“ oder „einvernehmliche Trennung aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die weitere berufliche Entwicklung“. Auch persönliche Gründe, die zu der Kündigung geführt haben, dürfen Sie in Ihrem Lebenslauf nennen. Beispiel ist eine „einvernehmliche Kündigung aufgrund einer persönlichen Lebenskrise, aus der eine berufliche Neuorientierung hervorgegangen ist“.

Sie haben selbst gekündigt

Auch wenn Sie Ihren bisherigen Arbeitsplatz selbst gekündigt haben, besteht im Lebenslauf Klärungsbedarf. Das bedeutet nicht, dass Sie sich für Ihre Kündigung rechtfertigen müssen. Stattdessen geht es darum, sachlich über die Beweggründe Auskunft zu geben und selbstbewusst sowie kompetent zu wirken. Mögliche Formulierungen sind zum Beispiel, dass „das Arbeitsverhältnis auf eigenen Wunsch“ beendet wurde. Warum Sie gekündigt haben, müssen Sie nicht zwingend im Lebenslauf erwähnen. Allerdings müssen Sie spätestens im Vorstellungsgespräch mit Fragen rechnen, die auf Ihre Motive für die Kündigung abzielen.

Wichtig ist nicht nur, dass Sie bei Ihrer Argumentation bei der Wahrheit bleiben, sondern auch sachlich und professionell argumentieren. Auf negative Aussagen sollten Sie verzichten. Wer sich über seinen letzten Arbeitsplatz oder seinen bisherigen Arbeitgeber negativ äußert, wird kaum damit rechnen dürfen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Ein neuer Arbeitgeber wird dann nämlich davon ausgehen, dass ihm früher oder später dasselbe widerfährt.

Vorbereitung auf ein möglicherweise heikles Vorstellungsgespräch

Eine Kündigung ist nicht nur im Lebenslauf Thema, sondern auch im Bewerbungsgespräch. Deshalb sollten Sie auf Fragen, die Ihre Kündigung betreffen, vorbereitet sein. Das gilt insbesondere dann, wenn Ihr letzter Arbeitgeber Ihnen gekündigt hat. Dann wird die Frage, warum Sie Ihren letzten Job aufgegeben haben, zu einem der heikelsten Momente im Vorstellungsgespräch. Hier ist eine Auswahl, welche Antworten Sie geben können:

Auf die Frage, warum Sie eine neue berufliche Herausforderung suchen, sollten Sie positiv antworten. Sprechen Sie von einer besseren Chance, die Sie suchen, von einem neuen Aufgabengebiet, neuen beruflichen Herausforderungen. Beschreiben Sie diese neuen Herausforderungen, indem Sie beispielsweise von einer Umsatzsteigerung, von einem größeren Team, von einer Horizonterweiterung oder von dem Wunsch nach einem größeren Kompetenzbereich sprechen. Verzichten Sie darauf, Ihren Weggang wie eine Flucht wirken zu lassen und die negativen Seiten des vorangegangenen Jobs hervorzuheben. Auch wenn der Personaler gezielt nachfragt, sollten Sie niemals den Eindruck erwecken, wegen Überlastung, wegen einer zu schlechten Bezahlung oder wegen anderer negativer Aspekte gegangen zu sein. Nutzen Sie in diesem Zusammenhang die Gelegenheit, Ihre bisherigen Erfolge zu erwähnen und über Ihre guten Leistungen zu sprechen.

Wenn Sie wegrationalisiert wurden, sollten Sie auch das im Vorstellungsgespräch klar benennen. Auch dann ist es wichtig, dass Sie Ihren bisherigen Tätigkeitsbereich und Ihre Leistungen beschreiben. Vermeiden Sie langatmige Ausführungen, schildern Sie stattdessen die Situation sachlich und präzise und verzichten Sie auf hässliche Details. Bei Ihren Ausführungen wird der Personaler darauf achten, wie motiviert, ehrlich und professionell Sie Ihre Aussagen transferieren.

Schwieriger wird die Argumentation, wenn Sie gefeuert wurden. Gehen Sie auch dann offen mit der Kündigung um und liefern Sie nachvollziehbare Erklärungen. Schildern Sie die Umstände, die Sie entlasten, ohne die Schuld auf andere zu schieben. Erklären Sie, wenn sich die Rahmenbedingungen, die Anforderungen oder die Erwartungen geändert haben, weil beispielsweise ein neues Management eingesetzt wurde, weil es Budgetkürzungen gab oder es zu einer Veränderung der Strategie kam. Teilen Sie dem Personaler mit, dass Sie Lehren aus dieser Erfahrung gezogen haben. Wichtig ist das Ziel, nämlich dem Personaler zu verdeutlichen, dass es ein spezieller Einzelfall war und insoweit für den neuen Arbeitgeber mit Ihrer Neuanstellung kein Risiko verbunden ist.

Bleiben Sie bei der Schilderung des Kündigungsgrundes stets sachlich.

Überlegen Sie sich mögliche Antworten vor dem Vorstellungsgespräch und trainieren Sie mit einem Sparringspartner die Gesprächssituation. Rechtfertigen Sie sich nicht und nutzen Sie die Situation, um Ihre Stärken und Qualifikation einfließen zu lassen. Treten Sie selbstbewusst, sicher und zukunftsorientiert auf und machen Sie deutlich, dass Sie sich mit den Anforderungen und Aufgaben der neuen Position auseinandergesetzt haben und sich darauf freuen.

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