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Kritische Fragen im Vorstellungsgespräch – Teil 2

Das sind die richtigen Antworten auf typische Fragen im Vorstellungsgespräch.

Kritische Fragen im Vorstellungsgespräch dienen dazu, Sie aus dem Konzept zu bringen oder bestimmte Informationen zu erhalten, die Sie sonst kaum von sich aus preisgeben würden. Gut, wenn Sie auf diese Fragen vorbereitet und damit für die nächste Bewerbungsphase gewappnet sind.

1. Was halten Sie davon, wenn man Sie kritisiert?

Personaler wollen durch diese Frage erfahren, ob Sie kritikfähig sind. Im Bereich der Fach- und Führungskräfte ist dies ein entscheidender Soft Skill, den Sie zwangsläufig mitbringen müssen.

Die passende Antwort: Vermeiden Sie im Bewerbungsgespräch die Behauptung, Kritik würde Ihnen nichts ausmachen. An niemandem prallt Kritik einfach so ab. Schlimmer ist nur die stur-egoistische Aussage, dass Sie Kritik an sich überhaupt nicht interessiert. Derart antwortende Bewerber glauben, dass sie damit Stärke ausstrahlen würden. Das Gegenteil ist der Fall!

Die beste Antwort, die Sie geben können, ist: „Kritik an mir und meiner Arbeit ist hart, aber nur so kann ich mich verbessern“. Erwarten Sie, dass diese Frage gestellt wird, können Sie sich darauf vorbereiten, dass weitere Fragen zum Thema folgen, zum Beispiel:

Wann wurden Sie besonders hart kritisiert?

Wurden Sie auch schon zu Unrecht kritisiert?

Haben Sie selbst Mitarbeiter oder Vorgesetzte kritisiert?

Vorsicht: Bei vielen Fragen handelt es sich um Fangfragen! Sie sollten den Personalern das Ruder aus der Hand nehmen und eigenständig weitere Aspekte aufgreifen. Dadurch zeigen Sie Initiative, lassen Ihren Gesprächspartnern keinen Raum, Sie mit Fangfragen zu unpassenden Aussagen zu verführen, und zeigen außerdem, dass Sie das Thema beschäftigt. Beziehen Sie sich jedoch stets auf das berufliche Umfeld und werten Sie sich im Vorstellungsgespräch nicht ab.

2. Was bedeutet Ihnen Geld?

Es existiert kaum ein Unternehmen, in dem Finanzen keine entscheidende Rolle für den langfristigen Erfolg spielen. Wer auf dem Markt bestehen will, muss sich dem Thema mit einer wohlwollenden, realistischen Haltung stellen. Ihre Antwort offenbart, ob Sie sich Ihrer finanziellen Verantwortung bewusst sind. Außerdem lässt sich mit dieser Frage herausfinden, ob Sie sich authentisch präsentieren oder den Personalern ein perfektes Ideal von sich unterjubeln wollen.

Die passende Antwort: Sie sind bescheiden? Solange Sie realistisch bleiben, ist nichts dagegen einzuwenden, das im Bewerbungsgespräch zu sagen. Aussagen wie „Ich interessiere mich nicht für Geld, das ist mir zu oberflächlich“ lassen Sie jedoch in schlechtem Licht erscheinen. Genauso problematisch ist es, sich als gierig oder extrem risikofreudig zu präsentieren. Übernehmen Sie Verantwortung und machen Sie deutlich, dass Sie Ihre Energie investieren werden, damit sich die Investition des Unternehmens in Sie auszahlt. Falls Ihnen das schwerfällt, sollten Sie die von Ihnen angestrebte Position vielleicht noch einmal überdenken.

3. Dachten Sie tatsächlich, dass es eine gute Idee wäre, heute dieses Outfit anzuziehen?

Autsch! Diese Frage klingt im Vorstellungsgespräch nicht nur respektlos, sie ist es auch. Aus verschiedenen Gründen neigt mancher Personaler dazu, das Spiel der Provokation auf die traurige Spitze zu treiben. Es gibt noch eine Vielzahl ähnlicher Fragen, zum Beispiel zu Ihrer

Körperfülle

Haut- oder Haarfarbe

Herkunft

Frisur

Handschrift (Unterschrift)

und vielem mehr.

Die passende Antwort: Vielleicht wollen Sie die Stelle unbedingt haben, doch Sie müssen sich wirklich nicht alles gefallen lassen. Tritt man Ihnen bereits im Vorstellungsgespräch mit einer solchen Frage zu nahe, sollten Sie sich fragen, was Ihnen der Arbeitsalltag wohl bringen wird. Muss jeder Bewerber solche Fragen über sich ergehen lassen, um ins Team zu kommen, können Sie sich ausmalen, mit welchen Kollegen und welcher Firmenkultur Sie es zu tun bekommen werden. Die unserer Meinung nach beste Antwort auf solche Fragen lautet daher: „Vielen Dank für das Gespräch, auf Wiedersehen!“

4. Sie scheinen nicht besonders für die Stelle geeignet zu sein, finden Sie nicht?

Diese unangenehme Frage kann wehtun, weil Sie im Bewerbungsgespräch das Gefühl bekommen, ungebremst auf einen Abgrund zuzurasen. Oft wird die Frage im Zusammenhang mit fehlenden Qualifikationen oder zu wenig Berufserfahrung gestellt. Doch Vorsicht: Sie dient keineswegs dazu, Ihnen nach den bereits gewechselten Worten auf indirektem Wege mitzuteilen, dass Sie keine Chance mehr auf die Stelle hätten. Im Gegenteil, es ist noch lange nichts entschieden!

Die passende Antwort: Atmen Sie erst einmal durch und bewahren Sie die Ruhe. Denken Sie daran, dass man Sie nicht eingeladen hätte, wenn die Tür trotz fehlender Qualifikation oder Berufserfahrung nicht für Sie offen stünde. Die Frage ist eine Aufforderung, Ihren Gegenüber noch einmal deutlich von Ihren Qualitäten und Zielen für die Zukunft (die dem Unternehmen zugutekommen sollten) zu überzeugen. Jetzt sollten Sie – ruhig und sachlich – alles geben!

5. Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?

Die Personaler geben Ihnen hiermit eine gute Gelegenheit, sich im Vorstellungsgespräch zu verkaufen.

Die passende Antwort: Verkneifen Sie sich eine langweilige Standardantwort nach dem Motto: „Weil ich der Beste für den Job bin!“ Sie wissen vermutlich nicht, wie stark die Konkurrenz wirklich ist. Darüber hinaus zeigt eine solche Antwort, dass es Ihnen an Kreativität, Argumenten und Sachlichkeit mangelt. Gehen Sie lieber auf Ihre individuellen Stärken ein und führen Sie berufliche Stationen und Erfolge auf, auf die Sie wirklich stolz sind.

Bleiben Sie cool im Bewerbungsgespräch!

Ob Stress- oder Fangfrage, neugieriges Nachhaken oder respektlose Grenzüberschreitung: Was auch immer man Sie in Ihrem Vorstellungsgespräch fragt, Sie sollten auf jeden Fall einen kühlen Kopf bewahren. Schon die ruhige Haltung wird Ihnen einige Pluspunkte einbringen und von anderen Mitbewerbern, die auf diese Art der Fragen nicht souverän reagieren, abheben.

Viel Erfolg!

Der Sinn kritischer Fragen im Vorstellungsgespräch

Fragen dieser Art werden gestellt, um Dinge über Sie zu erfahren, die sich nur schlecht kommunizieren lassen. Außerdem testen Personaler, inwiefern Sie in der Lage sind, unerwartete Situationen zu meistern. Da Stressfragen in Vorstellungsgesprächen sehr beliebt sind, sollten Sie stets auf alles gefasst sein. Eine gute Vorbereitung, Kenntnis über die Stelle und das Unternehmen sowie eine grundlegende Allgemeinbildung sind hilfreich.

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